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Unterstützung: Familie

Für den erfolgreichen Besuch der Virtuellen Fachschule waren sehr wichtig: Eigen-Initiative, eine hohe Motivation und die Fähigkeit, die Ausbildung organisatorisch in den Alltag zu integrieren. Ein weiterer wichtiger Faktor war die Unterstützung durch die Familie.

Unterstützung durch die Familie

Viele Studierende der Virtuellen Fachschulen haben eine eigene Familie und Kinder.
Unsere Forschung hat gezeigt: Die Unterstützung durch die Familie ist ein weiterer wichtiger Erfolgsfaktor für den Ausbildungserfolg. Wenn man 5 Jahre lang eine Höherqualifikation besucht, dann muss die Familie mit der zeitlichen Belastung einverstanden sein. Auch Verständnis im Freundeskreis ist wichtig, wenn auch nicht so entscheidend.

Die Studierenden mit Familie beschreiben ihre Familien als wichtige Stütze bei Problemen oder Schwierigkeiten. Die Familie ist manchmal auch selbst ein Motivationsfaktor.

Im Freundeskreis haben manche Studierende auch negative Erfahrungen gemacht. Aber der Fachschulbesuch war den Studierenden so wichtig, dass sie Konflikte im Freundeskreis in Kauf nahmen. Insgesamt zeigte sich, dass die meisten Studierenden Privatleben und Fachschulbesuch gut miteinander abstimmen konnten.

 

Familienfreundlichkeit

Die Ausbildung kann gut in bestehende Familienstrukturen eingepasst werden, weil Internet-Unterricht und Selbststudium räumlich flexibel sind. Das Selbststudium ist auch zeitlich flexibel:

  • Beim Internet-Unterricht sind die Studierenden bei sich zu Hause.
  • Der Internet-Unterricht findet am Abend statt, wenn kleinere Kinder schon schlafen.
  • Die Zeit für das Selbststudium kann man selbst einteilen.

Die Struktur der Virtuellen Fachschulen erleichtert die Vereinbarkeit von Familie und Ausbildung. Trotzdem ist die zeitliche Belastung sehr groß.
Ohne ein "ok" von der Familie ist ein erfolgreicher Abschluss eher unwahrscheinlich.

Eine gegenüber dem Fachschulbesuch positiv eingestellte Familie ist ein Gelingensfaktor!
Die Familienfreundlichkeit des Modells "Virtuelle Fachschule" ist ein großer Vorteil.

Aus den Interviews

"... bevor ich mit der Schule angefangen habe, hatt' ich erst mit meiner Frau gesprochen, wir haben dann gesagt: „Okay, gut, ich mache das. Wir können uns das vorstellen." ... Ich bin ja dann Samstag immer nicht zuhause, ne? Und ich glaube, für sie war das auch eine harte Zeit. Also kann man schon sagen. Sie musste dann auch ganz schön viel aushalten ... Hab ich auch gesagt: "Es ist wichtig, dass ihr euren Familien vorher Bescheid sagt oder vorher informiert darüber, wie das aussieht, dass man weniger Freizeit hat.", dass man auch zum Beispiel wenn man jetzt irgendwie ehrenamtlich noch nebenbei arbeitet, dass man das dann aufgeben muss für die Zeit, weil man das einfach nicht schafft, dass man auch zum Beispiel die Freunde weniger treffen kann. Und klar, ich mein, man kann sich schon irgendwie abends treffen, aber man muss einfach ein gutes Zeitmanagement haben, um das alles unter einen Hut zu bekommen" (H.E. Absolvent der Virtuellen Fachschule Bautechnik, gedolmetscht)

 

"Also ich hab das auch mit meiner Frau besprochen. Ich hatte ja auch schon lange irgendwie schon darüber geklagt, irgendwie, dass ich das gern machen will. Dass ich da was machen will und dass ich mich einfach auch weiterentwickeln will und höher qualifizieren will. Dann hab ich nach Angeboten gesucht, aber für Gehörlose gab es eben nichts. Und habe 2006 dann dieses Angebot gefunden an der Schule ... . Habe dann gesagt: „Oh das interessiert mich, das würde ich gern machen. Das ist eben genau das, was ich mir vorgestellt hab." Meine Frau gesagt: „Ja mach das doch, ich bin damit einverstanden". Aber fünf Jahre sind natürlich auch eine lange Zeit und ich glaub auch, (für) meine Frau war das eine harte Zeit. ... Oder dass gesagt wurde: „Wir wollen jetzt Freunde besuchen." Oder dass ich meinen Sohn irgendwo hinbringe oder bei den Schularbeiten helfe. Das konnte ich eben alles nicht, weil die Zeit gefehlt hat und auch, na klar, da musste meine Frau das immer machen. " (U.H. Absolvent der Virtuellen Fachschule Bautechnik, gedolmetscht)

 

"Also klar, ich habe eben auch vorher viel mit meiner (Familie), mit meinen Freunden gesprochen und so und dann auch gesagt, dass ich das jetzt fünf Jahre durchziehen werde. "(N.P. Absolventin der Virtuellen Fachschule Bautechnik, gesprochen)

H.E., Fachschule für Bautechnik, gedolmetscht

„... man muss einfach ein gutes Zeitmanagement haben, um das alles unter einen Hut zu bekommen”